Oldtimermesse Tulln 2001


Zu einem der allergrößten Events in der Österreichischen Oldtimerszene zählt zweifellos die im Jahr 2001 zum 13. Male abgehaltenen Oldtimermesse in Tulln. Alljährlich strömen zahllose Sammler, Liebhaber und Enthusiasten edlen Bleches in die Niederösterreichische Stadt an der Donau. Über 700 Aussteller boten alles nur erdenkliche rund um die Oldtimerei in mehreren Messehallen und auf dem riesigen Freigelände feil. 

Bedauernswert waren leider heuer die armen Aussteller, die Ihre Waren auf dem Freigelände aufgebaut hatten. Die Wetterlage ließ mehr als zu wünschen übrig. Nur zu oft vertrieben die häufigen Regenschauer die Besucher in die Hallen in denen sich sowohl Samstags als auch Sonntags die Oldtimerfreunde dicht an dicht an den einzelnen Ständen vorbeischoben. 

Kurze Trockenperiode auf dem Freigelände

Neben den professionellen Anbietern von Ersatzteilen, Zubehör, Literatur, Bekleidung, Pflegemitteln, historischem Spielzeug und unendlichem sonstigen Krimskrams galt das hauptsächliche Interesse der Besucher den Präsentationsständen der über siebzig Fahrzeug-Clubs und -Museen, die sich den Besuchern vorstellten. Die einzelnen Clubs zeigten die jeweils schönsten Fahrzeuge ihrer Mitglieder und überboten sich dabei die Fahrzeuge auch gebührend in Szene zu setzen. So hatte beispielsweise der English Sports Car Club seinen Stand mit historischen Benzinzapfsäulen geschmückt und die Mannschaft trat geschlossen im traditionellen Schottischen Kilt auf. Dies brachte diesem Club auch eine verdiente Prämierung des Standes seitens der Messeleitung ein. 

Freund unseres Hauses Fotograf Walter Henisch vom ESCC im Kilt

Natürlich durften auch die Amerikanischen Autos nicht fehlen! Gleich mehrere US-Car Clubs waren in Tulln präsent und stellten dem oftmals sehr beeindruckten Publikum den "American Way Of Driving" vor. Besondere Bewunderung riefen diese oft riesenhaften chromblitzenden Träume auf vier Rädern bei der ländlichen Bevölkerung hervor. Die zahlreichen Kommentare ließen so manch einen Insider schmunzeln! Beim US-Car Club "Wild Thing" wurde man ganz besonders ungewöhnlich verwöhnt. Da gab es doch tatsächlich eine historische Tanksäule, aus der statt dem hochoktanigen Treibstoff gekühltes Bier durch den Zapfhahn sprudelte! Dies lenkte jedoch nicht von den vielen schönen Fahrzeugen ab, die dieser Club vorstellte. 

Bierzapfsäule am Stand des US Car Clubs Wild Thing 

Der US Power Club Vienna bot seinen Besuchern eine gelungene Präsentation von verschiedenen Fahrzeugen unter denen sich neben einem originalen 57er Chevy auch eine Harley Davidson in Aufmachung der Highway Patrol samt rotem und blauem Drehlicht befand. Besonders gut machte sich die Dekoration der Wände mit verschiedensten Amerikanischen Motiven, die mit Halogenstrahlern buchstäblich ins richtige Licht gerückt wurden. Man hatte wirklich den Eindruck, dass sich die Clubmitglieder große Mühe gegeben hatten. 

Stand des US Power Club Vienna

In der benachbarten Halle hatten die Custom Cruisers ihre Nachbildung eines Amerikanischen Diners der Sechzigerjahre aufgebaut. Auf dem davor liegenden Parkplatz standen einige potente Muscle Cars wie ein Oldsmobile 442, ein Buick GS 400 Stage 1 oder ein Chevrolet Camaro 427 neben anderen seltenen Sammlerfahrzeugen. 

Buick Skylark vor dem Diner der Custom Cruisers

Die Outcasts zeigten neben einem wunderschönen 1953er Chevy unter anderem einen extrem seltenen 1957er Ford Sedan Delivery, der durch unser Haus typisiert und verkauft worden war und eines der Highlights des Standes darstellte. Auch auf dem Stand des Sportwagenclubs St. Pölten schlug das Herz aller Corvetteliebhaber höher. Der für seine perfekte Arbeit bekannte Motorentuner und US-Auto- und Harley-Spezialist Manfred Altmann aus Herzogenburg stellte ein stark modifiziertes knallgelbes Corvette Cabrio aus, ein Meisterstück welches er ursprünglich für seinen Eigenbedarf gebaut hatte, und das nun einem seiner Kunden gehört.

Corvette Roadster mit Altmann-Hochleistungstriebwerk

Aber nicht nur Liebhaber des "Detroit Iron" kamen in Tulln auf ihre Rechnung. Viele schöne und sehr seltene Europäische Fahrzeuge konnte man ebenfalls bewundern. Vom sündteuren Rolls Royce Corniche Cabriolet bis zum Puch 500 um ein paar Tausender war alles vertreten. 

Exquisiter Bentley am Stand der Firma Staight Eight

Viele wurden am Stand der Opelfreunde an Ihre Jugendzeit erinnert. Ein entzückendes Diorama mit zwei Opel Kapitäns aufgestellt in einer Strandszene mit sonnenbadenden Puppen und einem Segelboot im Hintergrund versetzte den Betrachter urplötzlich mitten in die Sechzigerjahre. Auch dieser Stand verdiente seinen gewonnenen Preis!  

Urlaubsstimmung auf dem Stand der Opelfreunde

Besondere Erwähnung verdient auch ein Diorama, das einen alten unrestaurierten DKW 3=6 in verwahrlostem Zustand zeigte, aus dessen Motorraum ein Bäumchen herauswuchs. Dies stellte eindrucksvoll dar wie man leider all zu oft oft einen Oldtimer vorfindet. 

So werden Oldtimer leider oft vorgefunden

Man kann wirklich sagen, dass für jeden etwas dabei war. Auch wer nicht das viele Geld für manche Raritäten ausgeben konnte, konnte sich zu mindestens für einige Zeit an den oft wunderschönen automobilen Formen erfreuen. Selbst die Liebhaber von Nutzfahrzeugen wurden reichlich belohnt! War doch dieses Jahr eine ganze Messehalle der Geschichte der österreichischen Automobilmarke Gräf & Stift gewidmet. 

Perfekt restaurierte Gräf & Stift Sattelzugmaschine

Neben den vielen Personenkraftwagen unter denen sich auch das erste Auto mit Frontantrieb und der originale Österreichische Kaiserwagen befand, gab es eine Menge toprestaurierter Lastkraftwagen und anderer Nutzfahrzeuge zu bestaunen. Viele dieser Fahrzeuge erweckten in den Betrachtern Jugenderinnerungen. Das gleich galt für die zahlreichen Traktoren und Zugmaschinen, die besonders auf die ländliche Bevölkerung große Faszination ausübten.


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