"Dagmar", der bekannte Amerikanische Fernsehstar der Fünfzigerjahre ist tot. Virginia Ruth Egnor, wie die besonders attraktive Blondine wirklich hieß, verhalf bekanntlich den Cadillac Stoßstangen der Modelle der Fünfzigerjahre zu ihrem Spitznamen. Auf Grund ihrer fast erotisch wirkenden Stußstangenhörner bekamen diese den Namen "Dagmars". Virginias wohlgeformte Oberweite hatte augenscheinlich gewisse Ähnlichkeit mit dem Design der Cadillac Stylingabteilung, weshalb der Name "Dagmars" für die Stoßstangenauswüchse in den Sprachschatz der Amerikanischen Öffentlichkeit aufgenommen wurde.

Proportionen ...

Virginia Ruth Egnor wurde am 29. November 1921 als eines von sieben Kindern eines Kohlengrubenarbeiters in Logan, West Virginia geboren. Sie wuchs in der Kleinstadt Huntington auf und besuchte die Huntington High School und das Huntington Business College. Sie fand danach Beschäftigung in einem örtlichen Kreditinstitut, gab diese Stelle jedoch sehr bald auf, da sie nicht mitansehen konnte wie Leute Kredite mit hohen Zinsen zurückzahlen mussten und dabei nicht einmal genug zu essen hatten. Sie versuchte sich anschließend in mehreren Jobs, wie etwa als Schankkraft, Kellnerin oder Kassiererin im örtlichen Walgren's Supermarkt.

Virginia heiratet mit 20 Jahren und zog mit ihrem Mann, einem Commander bei der Navy, nach New York City. Als dieser kurze Zeit später nach Europa in den Krieg einrücken musste arbeitete sie dort unter dem Pseudonym "Jenny Lewis" als Mannequin für eine Pulloverfabrik und wurde gegen Ende der Vierzigerjahre von Milton Berle für seine Fernsehshow "Texaco Star Theater" engagiert.

Dagmar in der TV-Show

Ihr großer Durchbruch kam aber als Sie von NBC für die TV-Abendshow "Broadway Open House" unter Vertrag genommen wurde. Sie war so gut, dass sich ihre Gage von den ursprünglichen 75.- Dollar pro Woche auf 25.000.- Dollar für einen zweiwöchigen Auftritt im Roxy an der Seite von Milton Berle erhöhte! Sie bekam sogar ihre eigene Fernsehshow namens "Dagmars Canteen". Sie trat neben Milton Berle auch gemeinsam mit Frank Sinatra im Paramount Theatre auf und nahm mit diesem sogar einen weniger bekannten Schallplattensong für Columbia Records mit dem obskuren Titel "Mama Will Bark" auf.

Dagmar mit Milton Berle

Sie wohnte in einem Penthouse am Central Park, das seinerzeit von J.J. Shubert für Al Jolson entworfen worden war. Das Appartement war so großzügig, dass es einen eigenen riesigen Übungsbereich für Golfspieler auf der Terrasse hatte. Sie verkehrte am liebsten im Plaza, im El Morocco, im Copacabana oder im Stork Club. Ihre Begleiter waren Berühmtheiten wie Milton Berle, Howard Hughes oder Walter Winchell, der sie "Dagmarvelous" nannte.

Das Geheimnis von Dagmars Erfolg war einfach die Verkörperung der idealen Amerikanischen Frau. Sie blieb auf Ihre Art trotz Ihres Erfolges das einfache Mädchen vom Lande. Sie war zu ihrer Zeit nichts anderes als eine Ikone - ein lebendiges, atmendes Exemplar der Pinup Girls, die sich die Soldaten an die Spindtüren hefteten und sich die Kampfpiloten während des Zweiten Weltkrieges oder im Koreakrieg auf die Flugzeugrümpfe malten.

Auch auf einem Cover des Life Magazine, das sie als "nationale Einrichtung" tituliere, erschien 1951 ihr Portrait. In der selben Ausgabe war ein achtseitiger Bildbericht über sie abgedruckt, der Sie in ihrer Heimatstadt unter Anderem in einem vom örtlichen Buick Händler ausgeliehenen Buick Cabrio beim Besuch des lokalen Drive Ins zeigte. Auch bei Dagmar's Lieblingsplätzchen am Guyan River und bei Walgren`s, ihrer ehemaligen Arbeitsstätte, wurden vom renommierten Fotografen Alfred Eisenstadt Bilder gemacht, die im Magazin zu sehen waren.

Dagmar 1951 im Life Magazine

In einer Kritik in der New York Times schrieb der Journalist Murray Schumach Dagmar hätte "die erregenden Kurven einer Venus, die provokative Anmut einer jungen Mae West und die Unschuldigkeit eines kleinen Pfadfindermädchens". Als sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere stand erhielt Dagmar bis zu 8.000 Fanbriefe, davon mehr als die Hälfte von weiblichen Anhängern!

Dagmar war stets sehr heimatverbunden. Sie war und blieb ein Familienmensch. Sie schickte ihren Eltern und Geschwistern regelmäßig großzügige Geschenke und kaufte für die ganze Familie ein großes Haus, welches einst dem Bürgermeister der Stadt gehörte und das im besten Stadtviertel  lag.

Virginia Ruth Egnor, alias Dagmar, die zu den großen Pionieren des Amerikanischen Fernsehens gezählt werden muss, starb im Alter von 79 Jahren nach längerer Krankheit in Ceredo, West Virginia.

 


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