Europatreffen 2000 des SCCI auf dem Salzburgring


Wie jedes Jahr lädt der SCCI, der Swiss Corvette Club International, zu einem internationalen Corvette Treffen. Da in der Schweiz Motorsport aus Umweltschutzgründen nicht erlaubt ist, wird dafür eine ausländische Rennstrecke angemietet. Das  24. Corvette Euromeet des SCCI wurde aus diesem Grund, wie auch im Jahr davor, auf dem Salzburgring in der Nähe von Hof bei Salzburg abgehalten. Dies bot natürlich auch für uns österreichische Corvette Fans eine günstige Gelegenheit uns daran zu beteiligen. Die Wettersituation war ausgezeichnet, keine Wolke trübte den Himmel. Um die Mittagszeit war es fast unerträglich heiß. 

Corvette Kolonne

Corvettes soweit das Auge reicht

Auch dieses Jahr hatte man als Gäste die Mitglieder des Schweizer Chapter des Viper Clubs of America geladen. Da aber die Corvette ja schon wesentlich länger am Markt ist und viel weiter verbreitet ist als die Viper waren die "Vettes" natürlich in der Überzahl. Insgesamt schätzte man die Teilnehmerzahl am Corvette Euro Meet 2000 insgesamt auf etwa 160 Fahrzeuge aus mehreren europäischen Ländern. Selbstverständlich waren auch viele Vertreter der österreichischen Corvette-Clubs mit ihren Autos angereist!

Custom Corvette

Potent motorisierte Custom Corvette erfreute das Auge

Samstag früh begann zuerst einmal der Fahrerlehrgang, der alle Rennfahrer auf die Eigenheiten der Rennstrecke hinweisen sollte und in dem "Neulingen" die wichtigsten Verhaltensregeln für das Rennen erklärt wurden. Dieser Programmpunkt war obligatorisch für alle Teilnehmer. Daran anschließend wurden die Fahrer, die für den Corvette- und Viperslalom genannt hatten per Lautsprecher zum Start gebeten. Bei idealen, heuer trockenen Streckenverhältnissen, konnten alle Fahrer zeigen wie gut sie mit ihren Autos in Extremsituationen umgehen konnten. Trotz fast zu eng gestecktem Kurs gab es kaum Ausrutscher und die Fahrer, darunter auch weibliche, zeigten erstaunliche Leistungen! 

Start des Slaloms

Freund unseres Hauses Michael Winger am Start zum Corvette-Slalom

Das freie Training auf der offenen Rundstrecke begann anschließend an den Slalombewerb und dauerte bis zur Mittagspause. Alle Fahrer versuchten gute Qualifikationszeiten zu "erfahren" und versuchten auch im Training ihr Bestes zu geben. Leider erwischte es bereits während des Trainings einige Fahrer, die wegen technischer Defekte aufgeben mussten. Neben Robert Dubler, ein Mann der ersten Stunde, in seiner 1957er Corvette erwischte es auch Mike Baretta mit seiner "Mid Year Corvette". Einer der Pechvögel war auch einer unser erfolgreichen österreichischen Corvette-Rennfahrer, Gerhard Jörg. Aufgrund der hohen Aussententemperatur infolge des schönen Wetters,  hatte er sicherheitshalber einen weiteren zusätzlichen Ölkühler eingebaut. Als er während des Trainings bemerkte, dass dessen Ölschlauch zum Motor dem Druck nicht standgehalten hatte, war es bereits zu spät. Der 36-Ventil-ZR-1-Motor hatte schon angerieben und blockierte. Dies bedeutete natürlich das "Aus". Nach dem Vorfall musste sogar die Strecke für einige Zeit gesperrt werden, da sich das ganze verlorene Öl auf die Fahrbahn ergossen hatte.

Gerhard Jörg verlädt seine ZR-1

Gerhard Jörg verlädt seine ZR-1 Renn-Corvette nach Motorschaden

Bereits während des Trainings wurde einem bewusst, dass die Clubleitung des SCCI besonderen Wert auf die Sicherheit aller Anwesenden legte. Niemand durfte an der Boxenmauer stehen um bei einem Unfall etwaige Verletzungen von Zuschauern zu verhindern. Die komplette Sicherheitsstaffel war im Dienst mit Rettungsautos, Ärzten und vielen Streckenposten. Man konnte sich sowohl als Fahrer wie auch als Zuschauer sicher fühlen.

Letzte Einstellarbeiten an der Box

Letzte Einstellarbeiten an der Box

Um 13.30 Uhr begann der mit Spannung erwartete erste Durchgang des Dragrace, bei dem jeweils zwei Autos Seite an Seite eine Distanz von exakt 400 Metern in der schnellst möglichen Zeit zurückzulegen hatten. Wie erwartet kam es hier zu starken Zweikämpfen und sehr oft zu ziemlichen Überraschungen. Nicht alle, die ihren Mund zu voll genommen hatten, konnten überzeugen! 

Dragrace

Spannung beim Dragrace

Eine besonders beeindruckende Leistung lieferte unser Kunde Erwin Heinzelmann, Sieger der Dragraces 1999. Er unterlag mit seiner bei Automobile Riekmann gekauften 1966er Big Tank Corvette nur um einige hundertstel Sekunden gegen ein heuer in Amerika bei einer der führenden Rennwagenschmieden um ca . 4.000.000.- Schilling aufgebaute vollcomputerisierte neue C5-Renncorvette, die ihre unbeschreibliche Leistung dank superbreiter Rennreifen auch auf die Straße brachte. 

Corvette 1966 Big Tank

Erwin Heinzelmanns "Big Tank" Big Block Corvette von 1966 von Automobile Riekmann

Erwin Heinzelmann hatte mit seinen schmalen Slicks, die die ersten 200 Meter hoffnungslos durchdrehten, leider mehrmals Gas zurücknehmen müssen. Dass er trotzdem fast gleich schnell war wie der Gesamtsieger, spricht für das Fahrzeug und natürlich ebenso für das Können des Fahrers! Herr Heinzelmann, der sein Auto selbst betreut und tunt, hat bereits angekündigt nächstes Jahr ebenfalls mit breiten Renn-Slicks anzutreten ...! Wir wünschen ihm viel Erfolg und gratulieren zu seiner Spitzenleistung!

C5 Race Corvette

Siegerwagen im Dragrace

Cockpit                                    Kontrolle

Cockpit der C5 Racing                                                     Kontrolle mit Laptop

Auf das spannende Dragrace folgte dann der von vielen Fahrern belegte Gleichmäßigkeitsbeweb. Hier galt es gleichmäßige Rundenzeiten zu fahren, es kam hier nicht unbedingt auf Geschwindigkeit an. Jeder konnte seine Geschwindigkeit selbst wählen. Natürlich gab es auch viele, die eben "voll" fuhren! Den Ausklang des tollen Renntages bildete die Siegerehrung des Slalom- und Gleichmäßigkeitsbewerbes mit der Pokalvergabe. Anschließend unterhielt man sich beim Gala-Dinner in Mondsee. Der Ort hatte sich förmlich in einen Corvette- und Viper-Parkplatz verwandelt! Ein einmaliger Anblick!

Franz Dorfner jr.

Geschäftspartner unseres Hauses Franz Dorfner jr. in voller Fahrt beim Gleichmäßigkeitsbewerb

Am darauf folgenden Sonntag freute man sich schon mit Spannung auf den „Grand Prix“, der am Nachmittag stattfinden sollte. Doch noch war es nicht soweit. Erst erfolgte wieder ein freies Training während dessen man seinen Wagen noch einmal überprüfen konnte. Einige letzte Korrekturen und Einstellungen konnten noch vorgenommen werden. 

"American Racing"

"American Racing": Mike Baretta aus München

Nach dem freien Training wurde die Rennstrecke freigegeben für alle Besucher, die mit ihrer Corvette oder Viper angereist waren. Alle konnten einen langen Korso in zwei kompletten Runden um den Salzburgring fahren. Dies war natürlich ein Highlight für alle, auch die vielen Zuschauer. Wo sieht man sonst schon über 160 Superautos in einer Kolonne?

Korso am Ring

Corvette- und Viper-Korso auf dem Ring

Anschließend startete man das Viper-Rennen, bei dem die Vipers gegeneinander antraten, gefolgt vom Corvette-Rennen, das ausschließlich den Corvettes vorbehalten war.  Die schnellsten Autos der einzelnen Rundstreckenbewerbe traten danach gegeneinander an. In allen Klassen wurde erbittert gekämpft. 

Zweikampf

Erbitterter Zweikampf

Zuschauer und Teilnehmer kamen auch in diesem Jahr wieder alle voll auf Ihre Rechnung! Den von allen fieberhaft erwarteten abschließenden Hauptbewerb stellte der Grand Prix" dar, bei welchem die Allerschnellsten gegeneinander antraten. Wie alle Rennen bei diesem Event wurde vor jedem Start eine Runde hinter dem von einem österreichischen Corvette Club zur Verfügung gestellten "Pace Car" gefahren. Dieser scherte danach in die Boxenstraße aus und das Rennen begann mit einem fliegenden Start. 

Start zum Grand Prix

Der "Pace Car" schert aus in die Boxenstraße: Start frei zum "Grand Prix"

Es kam in diesem Bewerb zu wirklich spannenden Duellen mit Führungswechsel an der Spitze und mit zahlreichen beinharten Positionskämpfen. Es fuhren sehr viele reinrassige Rennwagen, die zum Teil sogar in großen internationalen Rennen erfolgreich eingesetzt worden waren. Hier konnte man diese hochkarätigen Fahrzeuge aus unmittelbarer Nähe sehen und natürlich hören! Die Fahrer schenkten sich nichts! Die Fahrzeuge wurden bis zur Grenze ihrer Belastbarkeit ausgereizt! Das Publikum auf den Tribünen kam hierbei wirklich voll auf seine Rechnung. 

Klaus Kunczicki

Klaus Kunczicki schlug sich wacker bis zum Ausfall

Unser österreichischer Privatfahrer Klaus Kunczicki hielt sich einige Runden tapfer in vierter Position gegen die übermächtig erscheinende Konkurrenz der Schweizer und Deutschen mit ihren professionell gebauten Hi-Tech-Rennwagen. Leider traf auch ihn in der Mitte des Bewerbes der Defekt-Teufel und er musste aufgeben. Trotzdem zeigte er eine hervorragende Leistung, zu der wir ihm herzlichst gratulieren! Der verdiente Gesamtsieg erging abschließend nach hartem, fairen Kampf an den Schweizer Urs Berwert mit seiner Elsa-Renn-Corvette.

Urs Berwert

Urs Berwert auf dem Weg zum Gesamtsieg im "Grand Prix"

Leider verging das tolle Wochenende wie im Flug. Nach der Siegerehrung hieß es dann Abschied nehmen und es galt die Heimreise anzutreten. Wir werden diese Veranstaltung, wie auch die vorhergegangenen Vette-Euromeets, die wir mit Unterbrechungen seit 1981 besuchen, in sehr guter Erinnerung behalten. Gratulation an die Veranstalter im SCCI für die vorbildliche Organisation. Wir freuen uns schon auf das nächste Euromeet, das 25-jährige Jubiläum, hoffentlich auch wieder in unserer Nähe!

Corvette 1968       Callaway Cabrio       Nassau Roadster

Corvette 1968

Callaway Cabrio

Nassau Roadster

 


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